Jule Levitan, alias Almina, alias Falkenmädchen

Die äußere und innere Erscheinung Jule Levitans

Jule Levitan ist ein 12 Jahre altes Mädchen, ein blonder eher nordischer Typ mit sanften braunen Augen und langen, dicken blonden Haaren. Meist trägt sie offene Haare, manchmal auch zwei lange geflochtene Zöpfe. Ihre ganze Erscheinung strahlt eine sehr eigenwillige Schönheit aus, die man seltsamerweise kaum an irgendwelchen Äußerlichkeiten festzumachen vermag. Doch alle bemerken dieses innere Strahlen.
In einer der Schlüsselszenen des Erlebnisberichts stellen Franzi und Hasso von Haiden eine erstaunliche Ähnlichkeit zwischen Jule und der Schönen Cloeda fest.[1]
Jule liebt phantasievolle, altertümliche Kleidung. Von ihrem Wesen her ist sie sehr sensibel und zugleich außergewöhnlich stark und unabhängig. Aufgrund ihrer ausgeprägten empathischen Fähigkeiten zeigt sich ihr innerer Zustand recht wechselhaft, so dass sie sich selbst nach eigenen Schilderungen oft wie ein Stück Holz im reißenden Fluss fühlt. Ihren markanten Gerechtigkeitssinn und ihr stark altruistisches Verhalten teilt sie mit ihrer Mutter Rosalie Siebenblatt aus dem Berlin der zwanziger Jahre. Über ihre Mutter aus dem 21. Jahrhundert erfahren wir nichts, außer dass sie ausgesprochen ordnungsliebend war. Dennoch vermeidet Jule Konflikte eher, als dass sie diese offensiv angeht. Dieses Verhalten ändert sich jedoch im Laufe ihrer Reise durch die Ebenen. Von Natur aus ist Jule äußerst wissbegierig, romantisch und kreativ. Besonders auffällig ist ihre ausgeprägte Liebesfähigkeit. Die unterschwellige Melancholie Jule Levitans rührt vordergründig von einer frühen Verletzung und einem unaufgelösten Trennungsschmerz im Alter von vier Jahren.[2] Hintergründig jedoch ist ihre Schwermut Ausdruck einer tiefen Ablehnung des derzeitigen unheilvollen Zustands der Welt, der lieblosen Beziehungen der Menschen untereinander und deren kalten, aggressiven Verhältnisses zur Natur und zu den Tieren. 

Historische Hintergründe

Jule Levitan wurde laut Aussagen ihres Vaters Professor Leo Levitan am 31. Mai 1914 in Berlin in der Victoriastraße 10 geboren. Ihre Existenz etwa 90 Jahre später[3] offenbarte sich durch die Aussage der Weisen Schildkröte[4] und deren Einlösung am Endes des Buches[5] somit nur als ein Blick in die Zukunft, obwohl Jule bis dahin überzeugt gewesen war, am Ende des 20. Jahrhunderts geboren worden zu sein. Entsprechend der Logik des Buches hätte Jule ihre Zukunft damals in den zwanziger Jahren also nur geträumt? Zu den diesbezüglichen Paradoxien siehe Glossar „Gänsegeier“.
Meine diesbezüglichen Nachforschungen ergaben, dass Jule Levitan unter leicht geändertem Namen tatsächlich am 31. Mai 1914 in Berlin geboren wurde. Gemeinsam mit ihrer Schwester Franzi besuchte sie das Französische Gymnasium am Reichstagsufer. Leider konnte ich die entsprechenden Jahrgänge der Schülerlisten nicht einsehen, da diese im letzten Kriegsjahr 1945 gemeinsam mit dem Schulgebäude vernichtet worden sind.

 

Wie mir die nunmehr 96-jährige Frances Berggruen, alias Franzi Levitan mitteilte,[6] waren Franzi und ihre Schwester Jule in diesem Gymnasium zusammen mit einem Stephen Max Katzenellenbogen in derselben Klassenstufe. Frances Berggruen hat mit diesem Herrn bis zu seinem Tode im Jahre 2004 enge Freundschaft gehalten. Diese Person konnte ich in der Tat ermitteln, obwohl er seinen Nachnamen in Kellen anglisiert hatte.[7]
Jule Levitans Existenz im 21. Jahrhundert zu identifizieren, ist mir bis dato jedoch noch nicht gelungen. Seltsam in diesem Zusammenhang erscheint auch meine reale Begegnung mit Franzi Levitan alias Franzi Siebenblatt im 21. Jahrhundert. Wenn Jule und Franzi tatsächlich Ende des 20. Jahrhunderts erneut geboren worden sein sollten, dann müssten zumindest im Falle von Franzi Siebenblatt zwei Franzis existieren. Das von mir geplante nachfolgende Buch wird diesbezüglich einige Aufklärung bringen. 

Wer war Jule Levitan wirklich – Die Doppelgängerinnen

Jule Levitan war und ist Almina, die Königin der Meereselfen der siebenten Ebene. Dereinst stieg sie freiwillig in die fünfte Ebene ab, um den Riss zwischen den Welten zu schließen. Siehe Glossar „Riss zwischen den Welten“. Die Wesen der höheren Ebenen, so z.B. die Träumenden Buddhas, der Gelbe Delphin Eidos und natürlich die Meereselfen der siebenten Ebene, hatten sämtlich Kenntnis von Jules wahrer Identität. Der Gelbe Delphin gab sich Jule gegenüber gar als ihr Lehrer zu erkennen.[8] Und die Regenbogenschlange Galahru nannte ihn „Jules Freund aus Kindheitstagen im Reich der Meereselfen“.[9] Der Mechanikermeister erkannte Jule durch die Kunst des wahren Sehens an ihrem viergeteilten Licht- oder Energiekörper, der sie als große alte Zauberin und Königin der Meereselfen auswies.[10] 
Darüber hinaus agiert sie auch noch als „Falkenmädchen“ als eine Helferin des Falkenmannes, dem Hüter der Herzen. In dieser Eigenschaft gewann sie das Herz des Großen Mechanikermeisters zurück. Siehe Glossar „Falkenmann“.
Ungeklärt blieben in dem Erlebnisbericht der Levitan-Zwillinge jedoch die geheimnisvollen tieferen Banden Jules mit der Schönen Cloeda wie auch mit dem Mechanikermeister.[11] Siehe dazu auch Glossar „Steinplatte am Boden des Meeres Scaah und das prophetische Gedicht“.


[1]  Siehe Kap. „Gefunden – Die Errettung der Schönen Cloeda“.

[2]  Siehe Kap. „Das Rätsel“.

[3]  Siehe Kap. „Von Warnemünde nach Berlin“.

[4]  Siehe Kap. „Die Verabredung“.

[5]  Siehe Kap. „Zurück in der fünften Ebene“.

[6]  Siehe „Dritter Nachsatz des Herausgebers“.

[7]  Er lebte und arbeitete als Bankier in New York.

[8]  Siehe Kap. „Die Pforte des Todes und der Gelbe Delphin“.

[9]  Siehe Kap. „Das Lied der Regenbogenschlange“.

[10]  Siehe Kap. „Erinnerungen“.

[11]  Siehe Kap. „Gefunden – Die Errettung der Schönen Cloeda“.


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