Energie oder Sternenstaub oder Seele

Lebendige bewusste Energie

Der Begriff der Energie ist einer der roten Fäden des Erlebnisberichts der Levitan-Zwillinge und gleichwohl äußerst schillernd in seinen vielfältigen Deutungen und Bedeutungen. Die wohl klarste Beschreibung liefert die Weise Schildkröte, die mit ihrem Begriff der Energie auch den „Sternenstaub der Dichter“ wie die „Seele“ fasst und somit weit über das in der fünften Ebene verwendete Verständnis der Energie hinaus geht.[1]
Energie im Verständnis der Weisen Schildkröte ist ein beseeltes schöpferisches Wesen, das sie mit Gott gleichsetzt. Denn alles ist aus dieser einen Energie geschaffen und kann aus ihr geschaffen werden. Diese lebendige, bewusste Energie ist unvergänglich, unendlich formbar, beweglich und flüchtig wie Luft und ist durch jeden Gedanken beliebig veränderbar.
Doch kann die Energie auch fester und unveränderlicher geformt werden, wenn man nur sehr lange daran arbeitet und insbesondere wenn viele Geschöpfe gleichzeitig an denselben Formen arbeiten. Bekommt sie eine feste, unbewegliche Struktur, dann wird die Energie, die von ihrem Ursprung her völlige Freiheit ist, zu einem Gefängnis. Siehe dazu Glossar „Tod“.
Keinesfalls darf Energie als ein Phänomen in Zeit und Raum begriffen werden, da diese Kategorien die Vorstellung von etwas Bewegtem voraussetzen, das durch etwas bewegt wird. Laut den Wissenden der höheren Ebenen ist dieses Bewegte jedoch nicht existent. Die eine lebendige Energie verhält sich wie eine Bewegung ohne Bewegtes, wobei einzig die Energie real ist. Diese Energie als Bewegung ohne Bewegtes könnte man treffend auch als das „immer neue eine Bewusstsein“ bezeichnen.

Manipulierbarkeit der Energie

Da diese allumfassende Energie hingebungsvoll und unschuldig wie Gott selbst ist, kann sie grundsätzlich auch in jede Richtung manipuliert werden. Ein solches Produkt der Manipulation bildet zum Beispiel die Festigkeit, die in der fünften Ebene fälschlich als Materialität bezeichnet und derart zu einer Quelle des Leidens, der Unfreiheit und des Todes wird. Erst aus dieser Festigkeit werden die Illusionen des Raumes und der Zeit abgeleitet. Siehe dazu Glossar „Tod“. Die Materialität der Welt ist also identisch mit der Unbeweglichkeit der Gedanken der Lebewesen.
Eine weitere Form der Manipulation stellt ihre vielfältige Verwendung als Antrieb für artifizielle Erzeugnisse in den verschiedenen Ebenen dar. Der Kristallstrom-Depersol-Cismose-Vehrogen-Oszillator des Großen Mechanikermeisters nutzt die göttliche Urenergie für den Antrieb seiner Geschöpfe und schuf aufgrund ihrer Unvergänglichkeit damit ein Perpetuum Mobile. Die in der fünften und sechsten oberen Ebene fälschliche Ansicht der Unmöglichkeit eines Perpetuum Mobile verweist auf weitere Aspekte der Manipulation von Energie: 

Zugänglichkeit der Energie

Entsprechend ihrer unendlichen Wandelbarkeit tritt die göttliche Urenergie in unendlich vielen Formen in den einzelnen Ebenen in Erscheinung. Grundsätzlich ist sie jedem Lebewesen frei zugänglich, ohne dass man für ihre Nutzung irgendwelche technischen Apparaturen oder ein spezielles Wissen benötigt, geschweige denn irgend etwas dafür „bezahlen“ müsste. Denn die Energie ist Gott und Gott ist die Freiheit. So reicht bereits ein Gedanke, ein Gefühl, eine Geste aus, um mit dieser Energie zu kommunizieren und sie friedlich zum Wohle aller zu nutzen. Wir selbst sind Teil dieser einen Energie.
Da aber viele Geschöpfe in den Ebenen diese göttliche Energie dazu missbrauchen, um Macht über andere Wesen zu erlangen, wird sie in Umkehrung ihres Ursinns zu einer Bedrohung für das Leben. Ein solcher Missbrauch bildet die bewusste Reglementierung des Zugangs zu dieser Energie, indem nur einige wenige bestimmen, wer unter welchen Bedingungen diese unversiegbare Energie beziehen darf. Zu diesem Zwecke wird die göttliche Urenergie in Erscheinungsformen umgewandelt, die nur noch wenigen Lebewesen direkt und unter großen technischen Schwierigkeiten zugänglich sind wie zum Beispiel in der fünften Ebene in Gestalt der Atomenergie.
Parallel dazu unterdrückt man das Wissen um die Existenz und Zugänglichkeit der freien Energie vollständig, da die Lebewesen mit diesem Wissen ihre Abhängigkeiten gegenüber der benannten Minderheit in Gestalt mächtiger Energiekonzerne, Alleinherrscher etc. überwinden könnten. Diese Verhinderung des freien Zugangs zur Energie bildet einen der größten Verstöße gegen die göttlichen Schöpfungsprinzipien und erzeugt derart zwangsläufig negative Folgeerscheinungen. 

Energiekonfigurationen oder die Lieder der Regenbogenschlange

Laut der Regenbogenschlange ist alles, was ist und sein wird, aus der einen Energie geschaffen.[2] Wir alle sind Teile dieser einen ganzen Energie. Galahru liefert aber auch die Erklärung, wie aus dem Einen oder Ganzen individuelle Dinge entstehen können, das heißt, worin sich die einzelnen Energieteile des Ganzen unterscheiden: Jedes Ding und jedes Wesen besitzt sein eigenes Schwingungsmuster, das man entsprechend auch als Ton und seine Geschichte als Lied bezeichnen kann. Wollte man in diesem Verständnis also etwas als existent bezeichnen, dann wäre es allein dieses Lied, das die Bewegung selbst ist. Dabei sind zwei Dimensionen der Schöpfung oder Bewegung zu unterscheiden: 

1. Der Urzustand

Der Urzustand ist ein außerenergetischer, völlig abstrakter Bereich, in dem die Ideen entstehen. Einige Zauberer begreifen diese Ideen als die „Gedanken Gottes“, die derart wie auch er zeitlos und ewig sind. Jede Idee trägt in sich das Potential endlich zu werden, was allein über einen Traum geschehen kann. „Endlich“ meint dabei nicht zeitlich, sondern individuell bewusst.

2. Der Traum oder die Schöpfung

Zwischen den Traum und den Urzustand ist eine Art Zwischenreich eingeschoben, das sogenannte „Reich der Ideen“, das als Sammelbecken oder Speicher sämtlicher Ideen Gottes verstanden werden kann, auf das die Träumer jederzeit zugreifen können. Dies tun sie, indem sie im Traum die Ideen mit der göttlichen Energie in Verbindung bringen, wodurch die an sich formlose bzw. beliebig formbare Urenergie ein bestimmtes Schwingungsmuster erhält, das wiederum individuell veränderbar ist.
Auf diese Weise entstanden die Schöne Cloeda, der Drache Morsus und all die Dinge und Bewohner der Ebenen, die wiederum in jedem Augenblick die Welten weiterträumen. Weiterträumen bedeutet, der Urenergie neue Schwingungsmuster, Töne und Lieder zu verleihen. Da gemäß den göttlichen Prinzipien nichts isoliert existiert und geschehen kann, wechselwirken all diese erschaffenen Schwingungsmuster, Töne und Lieder gemäß dem Prinzip der Resonanz und Dissonanz untereinander und ergeben in der Summe ein „universales Weltkonzert“. Mehr dazu siehe Glossar „Regenbogenschlange“.

 

Der Urzustand der Energie vor der Schöpfung der Ebenen

Das geheimnisvolle Aufwach-Orakel

Als Jule Levitan sich mit den Träumenden Buddhas unterhält, glaubt sie bei ihnen eine Angst vor dem Aufwachen zu erkennen, obwohl die Möglichkeit eines Aufwachens in der Wirklichkeitsauffassung der Buddhas eigentlich gar nicht existiert. Jule konfrontiert die Träumenden Buddhas mit einem der Lieblingssätze ihres Vaters: „Wenn wir träumen, dass wir träumen, sind wir kurz vor dem Aufwachen“. Man antwortet ihr, dass dies das geheimste Orakel der Träumenden Buddhas sei, das keinem bisher zu enträtseln gelungen sei.
Das geheimnisvolle Orakel lässt sich meines Erachtens als eine Möglichkeit des Aufwachens über eine Art Bewusstwerdung durch Selbstreflexion interpretieren. Das heißt, solange man eine Handlung unreflektiert und unbewusst ausübt, kann man sie weder beeinflussen noch unterbrechen. Dies gelingt einem erst, wenn man sich seiner Handlung bzw. seines Zustandes bewusst wird. Diese erstaunliche Fähigkeit der Selbstreflexion ist eine universale Eigenschaft der gesamten lebendigen Energie und beruht auf der Tatsache, dass sich Energie auf sich selbst zurückzurichten vermag, um sich dadurch seinen eigenen Beobachter zu schaffen.
Für unsere konkrete Frage des Aufwachens bedeutet dies: Gelingt es dem Träumer, sein ganzes Leben – also auch den angeblichen Wachzustand des Alltags – als einen Traum zu begreifen, dann erwirbt er die Fähigkeit aus diesem „Traum des Lebens“ aufzuwachen. Der Träumer muss also begreifen, dass die sogenannte Wirklichkeit der Ebenen in all ihren Erscheinungsformen in letzter Konsequenz nur einen Traum darstellt.
Allerdings ist dieses Aufwachen noch an eine zweite Bedingung geknüpft. Denn das Orakel sagt ja wohlweislich nur, dass man dann „kurz vor dem Aufwachen“ sei, aber eben noch nicht aufgewacht ist. Und diese zweite Bedingung scheint rein energetischer Natur zu sein. Denn sie impliziert ein Aufwachen aus der Schöpfung schlechthin in Gestalt des „Traums der Ebenen“, was einem Überwechseln aus einem energetischen Zustand in einen außerenergetischen Zustand entspricht: 

Die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt

Interessanterweise existiert in vielen Ebenen das mythische Sinnbild der Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Die verschiedensten Deutungen kursieren bezüglich dieses Symbols, wobei die häufigste die des Weltumringlers darstellt: Indem die Schlange sich selbst frisst, ist sie Quelle ihrer eigenen Ernährung, aber zugleich auch für ihre eigene Zerstörung verantwortlich. Anderseits bildet die Schlange mit ihrem Biss in den Schwanz einen Kreis und schließt derart die Lücke, durch die das Chaos von außen in die Ordnung der Schöpfung eindringen kann. In dieser Doppelbedeutung steht die Schlange als Sinnbild sowohl für die ewige Erneuerung im Sinne eines nährenden Kreislaufs aus sich selbst heraus als auch für die Gefahren und Zerstörung, die von innen und außen drohen.
Die wohl älteste Deutung des Symbols stammt aus der neunten oberen Ebene.[3] Deren Bewohner behaupten, dass die zu einem Kreis geschlossene Schlange den Urzustand der Urenergie darstelle, also den Zustand vor der Schöpfung der Ebenen und Welten, als die Polarität und damit die Differenzen, Zeit und Raum, Anfang und Ende etc. noch nicht existierten. Diese Deutung liegt nahe, da ein Kreis keine Polaritäten besitzt und im spirituellen Sinne auch keinen Raum erschafft. Im Zusammenhang mit unserer Frage des Aufwachens erhält diese Erklärung aus der neunten oberen Ebene eine noch viel tiefere Bedeutung: 

Die Lösung des geheimnisvollen Aufwach-Orakels

Gemäß der Kosmologie der Ebenen ist die Schöne Cloeda in ihrer Energiekonfiguration in jedem kleinsten Ding als Ganzheit enthalten. Diese Tatsache beinhaltet, dass das, was energetisch für alle Ebenen und damit für das ganze Universum gilt, auch für jedes Lebewesen der Ebenen gültig ist. Wenn die oben genannte Bewusstwerdung im Sinne des Aufwachens aber einen energetischen Prozess darstellt, dann wird offensichtlich, was sich hinter dem geheimnisvollen Orakel des Aufwachens verbirgt:
In dem benannten Kreis als Urform der Urenergie sind alle Gegensätze, Unterschiede und Polaritäten aufgehoben. Damit besteht der Schöpfungsakt also in der Auflösung dieser Kreisstruktur durch Teilung, wodurch Anfang und Ende, Zeit und Raum und die Polaritäten entstehen. Der Kreis verwandelt sich zu einer Linie. Doch dadurch verliert die lebendige Urenergie ihre wesentlichste Eigenschaft, nämlich sich in Absolutheit selbst bewusst zu sein! Diesen Zustand der fehlenden Bewusstheit kann man auch als Schlaf oder Traumzustand bezeichnen. Der Traum versucht quasi, die Lücke zwischen den Enden der Linie zu schließen, um derart wieder einen geschlossenen Kreis zu bilden.
Traum in dieser Deutung ist also Ergebnis des Verlustes der absoluten Selbstbewusstheit und zugleich Ausdruck der Sehnsucht nach der Wiedererlangung dieses Urzustandes. Damit ahnen wir vielleicht endlich, was der Traumzustand der Ebenen und Welten bedeuten könnte! Und damit löst sich vielleicht auch das Rätsel des Aufwach-Orakels:
Wie eingangs bereits erwähnt, besteht die Bewusstwerdung von Energie darin, dass Energie sich auf sich selbst zurück wendet. Richtet sich die zu einer Linie verwandelte Urenergie auf sich selbst zurück, nimmt sie die Form des Buchstaben U an. Dieser energetische Zustand ist mit dem Aufwach-Orakel zu identifizieren: „Wenn wir träumen, dass wir träumen, sind wir kurz vor dem Aufwachen.“
Warum wir nur kurz vor dem Aufwachen und noch nicht aufgewacht sind, liegt nunmehr also auf der Hand: Die Linie hat sich bisher nur gekrümmt, blickt also auf sich selbst, ist aber noch nicht zu einem Kreis geschlossen. Geschieht letzteres, dann wird mit dem kreisförmigen Energiezustand der Zustand der vollkommenen oder absoluten Bewusstheit erreicht. Die schöpferische Teilung in Anfang und Ende, Innen- und Außenwelt, die Unterschiede und Polaritäten sind überwunden und damit der Schöpfungsprozess selbst. Die geschaffene Urenergie ist endlich in ihren Urzustand der vollkommenen Bewusstheit zurückgekehrt und der Träumende damit aus dem schöpferischen Traumzustand der Ebenen und Welten erwacht. Und damit haben wir endlich verstanden, warum Innen und Außen, Raum und Zeit von den Weisen der Ebenen immer nur als eine Illusion betrachtet wurden. Diese Biegung der Energie zu einem Kreis kann übrigens auf einer abstrakten Ebene auch wortwörtlich genommen werden, da der Energiekörper der Lebewesen tatsächlich formbar ist bis hin zu einem Kreis. Diesen Energiekörper zu sehen und zu verformen, ist jedoch bis dato allein den Zauberern möglich.


[1]  Siehe Kap. „Das Geheimnis der Schöpfungskraft“.

[2]  Siehe Kap. „Das Lied der Regenbogenschlange“.

[3]  In den nächst höheren Ebenen ist das Symbol seltsamerweise völlig unbekannt.


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